Menschen, die sich einen Tiergefährten anschaffen möchten, stehen oft vor der Qual der Wahl: An allen und Ecken und Enden werden Tiere "angeboten". Oft führt dies zur Verwirrung - woher hole ich denn nun mein zukünftiges Familienmitglied?

Züchter, Zooladen, Tiermarkt, Internet, private Abgabe, Tierheim...

Insbesondere im Internet gibt es momentan eine regelrechte Tierschwemme. Die verschiedenen Internetportale machen sowohl das Einstellen als auch das Anschaffen eines Tieres scheinbar sehr leicht - oder gerade schwer? Wo kann ich guten Gewissens ein Tier kaufen?

Wer die Wahl hat, hat die Qual...

Von den vielen Angeboten erschlagen, neigen einige Menschen zu der leichtesten Kurzschlusshandlung: Ein Tier im Zooladen, auf dem Tiermarkt, beim Züchter oder von Privatleuten kaufen.

Welche Probleme der Kauf im Laden oder auf dem Markt mir sich bringt, kann wunderbar hier nachgelesen werden:

http://www.petakids.de/web/zootierhandlungen.371.html

Gerade die Transportbedingungen, die Tatsache, was mit Tieren, die nicht verkauft werden, passiert, und vieles mehr wissen die meisten Menschen leider nicht... Daher würde ich immer vom Kauf eines Tieres im Zooladen oder auf dem Tiermarkt abraten!

Häufig wollen Privatleute ihre Tiere aus verschiedenen Gründen vermitteln. Gelegentlich handelt es sich tatsächlich um Notfälle (z.B., wenn der Besitzer verstorben oder schwer krank geworden ist...), aber in den meisten Fällen wollen diese Menschen ihre Tiere "loswerden", weil sie schlicht und ergreifend "lästig" geworden sind. Häufig sind diese Tiere verhaltensauffällig oder körperlich krank. Daher rate ich: Genau hinschauen, wenn jemand privat sein Tier vermitteln möchte! Aufs Bauchgefühl achten und kein Tier unüberlegt aufnehmen! Auch nicht aus Mitleid! Bei schlechten Haltungsbedingungen lieber den Tierschutz informieren.

Der Gang zum Züchter erscheint den meisten Menschen als der beste und seriöseste Weg.

Vielen ist mittlerweile klar, dass man den Züchter genau "unter die Lupe nehmen" muss, um keinen verhaltensgestörten oder kranken Hund zu bekommen. Häufig erreichen mich oder Freunde von mir Notrufe von Menschen, die mit ihrem Tier vom Züchter nicht klar kommen, weil dieses eine Auffälligkeit zeigt und der Züchter sich nicht mehr zuständig fühlt. Natürlich weiß ich, dass es auch sehr verantwortungsbewusste Züchter gibt, denen die Tiere wirklich am Herzen liegen und die in keiner "bösen Absicht" züchten. Die meisten Menschen sprechen bei diesen Züchtern von "seriösen" oder "verantwortungsvollen" Züchtern.

Natürlich drängt sich mir als Tierschützerin die Frage auf: Ist es in Anbetracht der vielen Tiere, die täglich ein neues Zuhause suchen, unter schlechten Bedingungen leben müssen oder sogar getötet werden (siehe Thema: Tierschutz ohne Grenzen) überhaupt möglich, "verantwortungsvoll" neue Tiere zu produzieren? Eine sehr gewagte Frage, liebe Lesende, das ist mir bewusst...

Adoptieren statt kaufen

"Es war ja klar, worauf das alles hinaus laufen sollte!", werden einige von Ihnen an dieser Stelle jetzt denken. Ja, ich gebe es offen zu: Ich plädiere dafür, einem Tier aus dem Tierschutz ein neues Zuhause zu schenken! (Wen überrascht das jetzt? ;-) ...) Ein Lebenwesen zu "kaufen" ist letztendlich ehrlich gesagt für mich sowieso ein komischer Gedanke. Daher rate ich zu dem Motto:

Adoptieren statt kaufen!

Natürlich will ich hier nichts schön reden. Natürlich ist es auch nicht immer einfach, ein Tier vom Tierschutz aufzunehmen. Natürlich muss man dann vielleicht länger suchen, weil gerade nicht das passende Tier da ist. Aber: Gut Ding will Weile haben! :-) Und: Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude! :-)

Und, das kann ich Ihnen aus zahlreichen eigenen Erfahrungen sagen: Ein Tier vom Tierschutz zu adoptieren tut nicht nur der Tierseele, sondern auch der eigenen unglaublich gut!